Corona-Pandemie 2020 - 22
Presse
SPIEGEL: Gesundheitssysteme in Afrika - Dank Covid geht es aufwärts (30.03.23)
verschiedene (Dez. 21)
Wedel-Schulauer (29.11.21)
SPIEGEL: Coronadebatte in Afrika: Impfpflicht? (29.11.21)
SPIEGEL: Die stille Durchseuchung (20.10.21)
NZZ: Was in Tansania wirklich los ist (27.07.21)
SPIEGEL: Chance für Tansania? (27.03.21)
SPIEGEL: Corona in Ostafrika (11.03.21)
Wedel-Schulauer (10.07.20)
Ev.-Luth. Gemeindebrief (Juni/Juli 20)
Wedel-Schulauer (21.04.20)
SHZ (online, 09.04.20)
HH Abendblatt (09.04.20)
Wedel-Schulauer (14.03.20)
Short-Links
Update April 2022 (Tansania)
Update Januar 2022 (Tansania)
Puppendoktor erklärt Coronatest (04/21)
Berichte aus Tansania (März-Mai 2021)
Impfstoff
Dezember 2020 (Deutschland)
März 2020 (Wedel)
Externe Berichte
IoG: Prävention in Lupila
Info zur Corona-Lage (01.02.2021 | Initiative Eine Welt)
Unterstützung Region LUPILA durch IoG (2020/21)
Info zur Corona-Lage (04.06.2020 | Leipziger Missionswerk)
Übersicht zur Corona-Situation (Mai 2020 | Tanzania-Info)
"Interview" zur Corona-Situation (26.05.2020 | M. Koehn)
Leben in Zeiten von Corona (18.04.2020 | U. Kronenberg)
Bericht "Über den Tellerrand" (07.04.2020 | M. Koehn)
Update April 2022
Während des Besuches des Ehepaar Koehn rund um Lupila war Corona eigentlich kein Thema mehr, schon seit gut einem Jahr ist Corona "vorbei". Das dürfte nach unserer Einschätzung vor allem drei Gründe haben: Die Leugnung seitens des inzwischen verstorbenen Präsidenten Magufulu, die Lebensumstände und auch fehlende Diagnosemöglichkeiten.
Magufuli hatte das Virus verleugnet, Kräuterdämpfe gegen Infektion empfohlen - und hat damit große Teile der Bevölkerung erreicht, besonders in ländlichen Gebieten, in denen immer noch Glaube an Naturgeister besteht (teils parallel zum christlichen / muslimischen).
Die Bevölkerung in Tansania ist sehr jung. 2021 lag das Durchschnittsalter in Tansania bei 16,8, in Deutschland bei 45,9 Jahren. Außerdem wird dort oft an frischer Luft gearbeitet und es gibt seltener Kontakt außerhalb der eigenen Orte, besonders in den abgelegenen Dörfern des Hochland.
Quelle: Statista Deutschland und EU - Tasania.
Es wurde ab und zu berichtet, dass Menschen an Atemwegserkrankungen gestorben sind. Allerdings wurde das oft nicht weiter untersucht, der Tod wurde wohl als natürlich und altersgemäß angesehen.
Obwohl in allen Dispensaries ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, ist die Nachfrage überschaubar, die Impfquote gering (siehe oben). Es gibt Fachleute, die annehmen, viele der Tansanier hätten bereits Corona gehabt (Durchseuchung).
Update Januar 2022
Als Reaktion auf die Coronapandemie will Afrika eine eigene kontinentale Gesundheitsorganisation mit weitgehenden Befugnissen aufbauen. Einen entsprechenden Entwurf billigten die Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union (AU) im Januar 2022 auf einem Gipfeltreffen in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba.
Basis soll die vor fünf Jahren gegründete panafrikanische Gesundheitsorganisation Africa CDC sein, gab deren Leiter John Nkengasong nach dem Treffen bekannt. Das Konzept wurde gebilligt
, sagte er. Es gelte jetzt vor allem, sich für künftige Pandemien zu wappnen.
Die CDC versucht, die Mittel der afrikanischen Staaten zu bündeln und Maßnahmen im Kampf gegen die Coronapandemie zu koordinieren. Als künftige African Preparedness and Response Authority (APRA) soll die Organisation eine autonome Struktur erhalten, die ihr weitgehende Befugnisse gibt und auch direkt an die jeweiligen Regierungen berichtet.
Seit dem Ausbruch der Coronapandemie wurden insgesamt 10,8 Millionen Infektionen in Afrika dokumentiert. Die Dunkelziffer dürfte laut Experten auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen jedoch höher sein.
Vorbemerkungen (06/2021)
Seit Mai 2020 bis zum Tod des Präsidenten meldete Tansania keine Corona-Zahlen mehr an die WHO, laut Präsident John Magufuli gab es das Virus dort nicht mehr. Da es keinerlei offiziellen Einschränkungen wegen Corona gibt, wird besonders die Insel Sansibar gerne von Touristen besucht. Auch querdenkende Leugner ziehen Tansania als Beispiel für die Nicht-Existenz des Virus gerne heran. Doch immer mehr Menschen schränken sich mittlerweile freiwillig ein.
Auch wenn Präsident Magufuli Covid-19 in Tansania für ausgerottet hält, empfiehlt er dennoch Dampfbäder, Gebete oder Gesundheitsdrinks. Eines seiner Kinder sei geheilt worden, hatte er 2020 erklärt, nachdem es Zitronen und Ingwer gegessen habe. Auch Tests und Impfungen hält er für unnötig oder gar gefährlich: Vertraut diesen Impfstoffen nicht.
Magufuli stellte selbst Corona-Tests infrage: Viele kennen sicherlich die Rede (YouTube), in der er behauptete, Mangos und Motoröl sei positiv gestestet worden. Wir haben uns nicht eingesperrt und wir werden jetzt auch keinen Lockdown für das Land verhängen, weil ich glaube, dass das vorübergehen wird, wenn wir uns Gott unterwerfen
, sagte er kürzlich in einer Rede.
Niemand darf über Covid-19 berichten oder reden. Offiziell dürfen nur Magufuli und sein Vize sowie der Gesundheitsminister und der Regierungssprecher über Corona informieren. Das kann erklären, warum wir nur noch sehr wenige Information von unseren Freunden und Partnern erhalten.
Information von einem Diakonie-Mitarbeiter | 16.03.2021
Der Name ist uns bekanntWegen der Restriktionen werden in letzter Zeit sehr viele „Atemwegs-Erkrankungen“ gemeldet und behandelt. Auch in der Ukinga treffen sich Menschen jetzt seltener persönlich, auf „shake hands“ wird weitestgehend verzichtet. Dafür nutzen immer mehr Menschen selbstgenähte Masken und es wird versucht, sich möglichst häufig die Hände zu waschen. In den großen Städten allerdings soll es wenig Rücksicht geben und daher gefährlich sein. Man hört von sehr vielen heimlichen, nächtlichen Beerdigungen.
Mit den nötigen Vorsichtsmaßnahmen waren im Spätsommer 2020 Gäste aus Deutschland und aus Schweden in der Ukinga. In diesem Jahr sollte ein Besuch kein Problem sein, wenn man geimpft ist. Im vergangenen Jahr wurden die chinesischen Straßenbau-Arbeiter oft für die Seuche angefeindet (Wuhan). Heute werden Ausländer im allgemeinen nicht mehr verantwortlich gemacht.
Artikel FAZ (11.03.2021) Artikel NZZ (23.02.2021)
† Es gab lange Gerüchte, dass Präsident John Magufuli sich infiziert haben soll und in Kenia, später in Indien behandelt worden sei. Nun wurde am 18. März bestätigt, dass er -an Herzversagen- gestorben sei. Diese Info erreichte uns in der Nacht sowohl von Dionis (ehem. Headmaster Ipepo), als auch von Diakonie-Sekretär Samuel Sanga. Die Staatsgeschäfte werden nun von Vize-Präsidentin Damian Suluhu Hassan geführt, es würde 14-tägige Staatstrauer angeordnet.
Nachruf des DW-Redakteurs Mohammed Khelef (18.03.2021)
Information von Egnatio Mtawa | 26.05.2020
Egnatio Mtawa ist der Kreis-Bürgermeister (Kreispräsident) von Makete.In Tansania wurde der erste Patient für Covid-19 im März 2020 aus der Region Arusha gemeldet, offiziellen Berichte der Regierung gaben am 15. Mai 509 Fälle, 21 Todesfälle und 183 Genesene an. Es könnte jedoch noch mehrere andere Fälle und Todesfälle geben, die nicht offiziell erfasst und gemeldet wurden.
Es sind einige professionelle Aktionen und Maßnahmen aufgeführt, die vom Gesundheitsministerium Tansanias (MoHCDEC) vorgeschlagen werden und die als Routine und Pflicht für alle Einzelpersonen und die Gemeinschaft zur Vorbeugung von Coronavirusinfektionen durchgesetzt werden sollen.
Die Situation in Makete
Da die begrenzten Ressourcen auf städtische Gebiete konzentriert wurden, fehlen in ländliche Gemeinden (einschließlich Makete) Wissen über Covid-19. Menschen haben Angst, einige werden nachlässig, wenn sie keine eindeutigen Symptome erkennen. Wegen befürchteter Selbst- und Außenstigmatisierung steigt die Gefahr der Übertragung.
Bis heute sind wir hier fast sicher. In der Ukinga ist gibt es keinen bestätigten Fall, der an Covid-19 erkrankt oder gestorben ist, doch sicherlich gibt es verdeckte, unbemerkte Fälle. Wir versuchen, soziale Distanz zu wahren.
Fünf Dörfer in unserem Distrikt (Makangalawe, Usungulo, Ihela und Ndulamo) liegen an der Hauptstraße von Njombe nach Mbeya, wo größere Straßenbauarbeiten durchgeführt werden. Dies bedeutet aber auch Interaktion mit Menschen aus verschiedenen Teilen des Landes und aus dem Ausland, die nun zurückkommen (In der vergangenen heftigen Regenzeit waren die Straßenbauarbeiten ausgesetzt). Einige von ihnen kommen aus Gegenden mit höheren Infektionsraten (Dar es Salaam, Kilimandscharo, Morogoro, Dodoma usw.), die Risiken könnten dadurch auch in den Dörfern von Makete steigen.
Aber auch das Aufsetzen von Masken ist heutzutage Pflicht in Gottesdiensten und auf Beerdigungen, in Büros und auf Märkten. Häufiges Händewaschen und die Handdesinfektion (für diejenigen, die es sich leisten können) wird praktiziert. Doch auch Inhalation von Dampf aus speziellen Kräutern ist in ganz Tansania, einschließlich Makete, gängige Praxis.
Wichtiger ist, dass jeder dazu angehalten wird, weiter zu unserem allmächtigen Gott zu beten, in welcher Sprache auch immer, die ganze Zeit, denn uns ist klar, dass wir das nicht aus eigener Kraft schaffen können. Die Regierung hat die Wiederaufnahme von Aktivitäten in den Bereichen Hochschulbildung, Tourismus und Sport ab dem 1. Juni angekündigt, und der Rest wird je nach Prävalenz der Pandemie folgen.
Information von Sinene Burton | 26.05.2020
Sinene Burton koordiniert für die Distrikt-Regierung in Makete den Kontakt nach Wedel.Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass in der Ukinga keine schwerwiegenden Covid-19-Fälle gemeldet wurden, obwohl viele Menschen aus verschiedenen Orten Tansanias (wegen des Gesundheitsdienste des Ikonda-Krankenhauses) in den Distrikt kommen. Es wurden Vorsichtsmaßnahmen getroffen, vor allem in besonders gefährdeten Gebieten, wie z.B. in Gebieten mit vielen Bewohnern. Dazu gehören: Wahrung des sozialen Abstands, Verbot von verschiedenen Zeremonien, Schließung von Schulen, Kindergärten und Universitäten (in Makete haben wir Lehrer- und Berufsschulen), Tragen von Masken bei jeder Begegnung mit Personen, häufiges Händewaschen, Einschränkung von Reisen (falls diese nicht notwendig sind).
Wir sind nicht eingesperrt, aber alles wird mit Vorsicht gemacht. Wir wissen das wirklich; wir sind nicht von Corona isoliert, deshalb besteht unser geliebter Präsident immer wieder darauf, dass jeder Einzelne die gesundheitlichen Vorsichtsmaßnahmen einhält. Und, darüber hinaus, wir respektieren und fürchten Gott. Das Nichtbeachten der gesundheitlichen Vorsichtsmaßnahmen ist ein Zeichen dafür, dass wir Gott nicht fürchten. Möge der allmächtige Gott uns segnen und sich um Ukinga und unser Land als Ganzes kümmern.
Aufrichtig, ich bin sehr stolz auf den Präsidenten, den wir jetzt in unserem Land haben. Er ist zielstrebig, entschlossen, kreativ und vernünftig. Viele Strategien, die er jetzt auf den Weg gebracht hat, werden von vielen Ländern nicht umgesetzt, weil sie es anfangs nicht verstanden haben. Gegenwärtig suchen wir mit der verwirrten Welt nach Wegen, wie wir mit dieser Corona leben können, wie wir es auch mit anderen Viren geschafft haben.
Es stimmt, dass die Welt in dieser schockierenden Zeit engagierte und erfahrene Gesundheitsexperten braucht, aber zusätzlich braucht sie die Gnade Gottes! Trotz unseres Fachwissens ist dort also die Barmherzigkeit Gottes wichtig. Als einziger hat unser Präsident uns offen aufgefordert, Buße zu tun und zu Gott zu beten, den Experten und den Bürgern zu helfen, das neue ausgebrochene Virus Covid-19 zu bekämpfen. Ich glaube fest daran, dass Gott den Experten den richtigen Weg zur Rettung der Welt mit dieser schrecklichen Bedrohung zeigen wird.
Bericht von Dionis Mgina | 23.05.2020
Dionis Mgina ist Rektor (Headmaster) der Secondary-School in Ipepo. Hierhin bestehen enge Kontakte zur Stadt Wedel und zum Gymnasium RissenCovid-19 hat das Leben der Menschen verändert bzw. den Lebensstil, die Bildung, die Wirtschaft und die Kultur der Menschen beeinflusst.
Bildung
Alle Schulen sind geschlossen und die Schüler zu Hause. Die Regierung möchte Unterricht durch Fernsehen und Radio anbieten, diejenigen, die Zugang zum Internet haben, sollten das auch nutzen. Hier in der Ukinga kann sich aber niemand diese Medien leisten, tatsächlich gibt es sogar hier in den Schulen keinen Internetzugang.
Wirtschaft
Die Menschen hier leben durchschnittlich von weniger als einem Viertel Euro pro Tag. Weil, besonders in den Zeiten von Covid-19, der Konsum höher ist als die Produktion, können sie sich keine Sonnenkollektoren für Beleuchtung leisten, erst recht nicht Fernsehen oder Radio kaufen.
Kultur
Covid-19 hat die Lebensweise geändert: Früher begrüßten wir uns mit den Händen, jetzt werden nur noch Handzeichen verwendet und jetzt halten die Menschen (manchmal) einen Abstand von mindestens einem Meter. Es ist schwierig, sich anzupassen.
In der Ukinga glauben die meisten Menschen, dass nur Gott ihnen gegen dem Coronavirus helfen kann, da bisher noch keine Medizin entdeckt wurde. Andere wenden traditionelle Methoden an, um sich vor Covid-19 zu schützen. Doch die Regierung legt großen Wert darauf, dass alle Menschen den Rat der Ärzte befolgen, wie Hände waschen, Masken tragen und dergleichen.
Bericht von Zakaria Jombo | April 2020
Zakaria Jombo ist Sekretär der Diakonie in Lupila; koordiniert die Waisenbetreuung vor Ort und arbeitet derzeit auch als Stellvertreter für den Pastor in Ludilu.Gottesdienste zu verbieten, geht in Tansania gar nicht. Das würde Panik und Unruhe auslösen, deshalb dauern Andachten nun nicht mehr –wie sonst üblich– zwei Stunden oder länger, sondern 45 Minuten dürfen nicht überschritten werden. Auch muss in der Kirche Abstand gehalten werden.
Wir haben in der Vergangenheit Schneiderinnen ausgebildet, die sich nun auf die Produktion von Gesichtsmasken konzentrieren. Das bringt ihnen ein kleines Einkommen und erhöht die Sicherheit.
Es besteht die Hoffnung, dass bei uns im sehr ländlichen Raum die Ansteckungen gering bleiben werden, da sehr viele Familien Selbstversorger sind und von dem leben, was sie auf dem eigenen Grundstück anbauen. Sie kommen nur mit ihren Familienangehörigen zusammen.
April 2021
Eine wirklich zauberhafte Idee hatte die Augsburger Puppenkiste: Der Kaschperl als Doktor erklärt Kindern die Corona-Selbsttests.
Impfstoff
Bereits seit Jahren wurde an Impfstoffen gegen Coronaviren geforscht, unter anderem gegen SARS-CoV und MERS-CoV. Daher konnte auf bestehendem Wissen aufgebaut und so schnell ein Impfstoff auch gegen SARS-CoV-2 entwickelt werden. Hierbei wurde auch auf die neue Technologie gesetzt, die aus einer Messenger-RNA (mRNA) bestehen. Deren Entwicklung und Herstellung kann wesentlich schneller vonstattengehen als bei herkömmlichen Impfstoffen.
Als erstes wurde im August 2020 der Impfstoff "Sputnik V" aus Russland dort zugelassen. Im Dezember wurde dann für Deutschland der von der US-Firma Pfizer zusammen mit der deutschen Firma Biontech entwickelte mRNA Impfstoff zugelassen. Kurz danach erhielt dieser Impfstoff als erster die weltweite Zulassung der WHO. Sehr ausführliche Infos zu Impfung und Impfstoffen gibt es bei Wikipedia.
Wegen der vermeintlich zu schnellen Zulassung gab es eine Gruppe von Menschen, die eine Impfung damit ablehnten, später erweiterte sich das bei einigen "Querdenkern" auf alle Impfungen generell. Es wurde von einigen sogar die Existenz den Virus in Abrede gestellt, eine der Erzählungen (die sich zuhauf in den Sozialen Medien verbreiteten) behauptet, die Pandemie sei von einer "Weltverschwörung" erfunden, um die Menschheit mit Chips zu "impfen" und damit gefügig zu machen.
Mehr dazu: Falschinformationen zu Covid-19 bei Wikipedia,
bei PlanetWissen und (Alle) Theorien bei Wikipedia.
Dezember 2020
Der "leichte Lockdown im November 2020 brachte nicht die gewünschten Ergebnisse. Auch im Dezember stiegen die Zahlen -nach kurzer Stagnation bei ca. 15 - 18.000 Neuinfektionen täglich - wieder auf bis zu 30.000 Neuansteckungen an. So beschlossen Kanzlerin und Ministerpräsidenten einen härteren Lockdown ab 16.12.2020: Neben Kultur- und Freizeit wurden nun auch wieder Schulen und Kitas, Geschäfte (außer Lebensmittel, Apotheken, etc.) geschlossen.
Ziel war, möglichst ALLE Kontakte - und damit die Verbreitung des Virus zu vermeiden.
März 2020
Als die schwerste Krise seit dem zweiten Weltkrieg bezeichnete Bundeskanzlerin Angela Merkel die Corona Pandemie, welche die Welt am Jahresanfang 2020 in seinen Griff nahm.
Ministerpräsident und Bildungsminister teilten am Samstag früh mit, alle Schulen und Bildungseinrichtungen werden ab Montag 16. März geschlossen. Die Ausbreitung des neuen, extrem ansteckenden Virus muss verlangsamt werden, damit Krankenhäuser, besonders die Intensivstationen, nicht überlastet werden. Persönliche Kontakte sollen auf das absolute Minimum beschränkt werden. Um Kindern (und Erwachsenen) die Zeit im Haus zu erleichtern, gaben viele Anbieter ihre bisher kostenpflichtigen Angebote zur allgemeinen Nutzung frei, so beispielsweise Brockhaus oder der ZOOM-Dienst.
Bereits zwei Tage später, am Dienstag, wurden alle Veranstaltungen abgesagt, Restaurants, Bars sowie aller nicht für die Grundversorgung der Bevölkerung notwendigen Geschäfte geschlossen. Viele Menschen arbeiteten nun vom Home-Office oder gingen in Kurzarbeit, einig allerdings mussten sehr viel mehr arbeiten (in Krankenhäusern und Supermärken).
Neben Blödsinn, Fakes oder Panikmache zeigte "das Internet" aber auch viele Solidarität und Hilfe: Einkaufen für Kranke, Essen-Bringedienste oder "pay now - eat later"-Aktionen für Restaurants, die in diesen Zeiten keine Einnahmen hatten. Auch die Stadtbücherei Wedel hatte Corona-Aktionen erarbeitet - und manches musikalische Schmankerl ging "viral".
Deutschland war geprägt durch Hamster-Käufe von Klopapier, Gesichtsmasken und Nudeln(?). Ausstellungen, Messen und Veranstaltungen fielen aus oder wurden verschoben: Bundesliga, Fußball-EM, Olympische Spiele, in Wedel Ochsenmarkt und Hafenfest. Volkswagen, Daimler und andere stellten die Autoproduktion ein. Sogar Gottesdienste in Kirchen, Moscheen und Synagogen fanden nur noch -wenn überhaupt- online statt.