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Tansania Team

Verein der Freunde und Förderer kirchlicher Arbeit in Holm e.V.
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Corona-Pandemie 2020 - 22

Update April 2022

Während des Besuches des Ehepaar Koehn rund um Lupila war Corona eigent­lich kein Thema mehr, schon seit gut einem Jahr ist Corona "vorbei". Das dürfte nach unserer Einschät­zung vor allem drei Gründe haben: Die Leugnung seitens des inzwischen verstor­benen Präsi­denten Magufulu, die Lebens­umstände und auch fehlende Diagnose­möglich­keiten.

Magufuli hatte das Virus verleugnet, Kräuter­dämpfe gegen Infektion empfohlen - und hat damit große Teile der Bevöl­kerung erreicht, besonders in länd­lichen Gebieten, in denen immer noch Glaube an Natur­geister besteht (teils parallel zum christ­lichen / musli­mischen).

Die Bevölkerung in Tansania ist sehr jung. 2021 lag das Durch­schnitts­alter in Tansania bei 16,8, in Deutschland bei 45,9 Jahren. Außer­dem wird dort oft an frischer Luft gearbeitet und es gibt seltener Kontakt außer­halb der eigenen Orte, besonders in den abge­legenen Dörfern des Hoch­land.
Quelle: Statista Deutschland und EU - Tasania.

Es wurde ab und zu berichtet, dass Menschen an Atem­wegs­erkran­kungen gestorben sind. Aller­dings wurde das oft nicht weiter unter­sucht, der Tod wurde wohl als natürlich und alters­gemäß angesehen.

Obwohl in allen Dispensaries ausreichend Impf­stoff zur Verfü­gung steht, ist die Nach­frage über­schaubar, die Impf­quote gering (siehe oben). Es gibt Fachleute, die annehmen, viele der Tansanier hätten bereits Corona gehabt (Durch­seuchung).

Update Januar 2022

Als Reaktion auf die Corona­pandemie will Afrika eine eigene kontinen­tale Gesund­heits­organisation mit weit­gehenden Befug­nissen aufbauen. Einen ent­sprechenden Entwurf billigten die Staats- und Regierungs­chefs der Afri­kanischen Union (AU) im Januar 2022 auf einem Gipfel­treffen in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba.

Basis soll die vor fünf Jahren gegründete pan­afrikanische Gesundheits­organisation Africa CDC sein, gab deren Leiter John Nkengasong nach dem Treffen bekannt. Das Konzept wurde gebilligt, sagte er. Es gelte jetzt vor allem, sich für künftige Pandemien zu wappnen.

Die CDC versucht, die Mittel der afri­kanischen Staaten zu bündeln und Maß­nahmen im Kampf gegen die Corona­pandemie zu koor­dinieren. Als künftige African Preparedness and Response Authority (APRA) soll die Organi­sation eine autonome Struktur erhalten, die ihr weit­gehende Befug­nisse gibt und auch direkt an die jeweiligen Regie­rungen berichtet.

Seit dem Aus­bruch der Corona­pandemie wurden insgesamt 10,8 Millionen Infektionen in Afrika dokumentiert. Die Dunkel­ziffer dürfte laut Experten auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen jedoch höher sein.

Vorbemerkungen (06/2021)

Seit Mai 2020 bis zum Tod des Präsi­denten meldete Tansania keine Corona-Zahlen mehr an die WHO, laut Präsident John Magufuli gab es das Virus dort nicht mehr. Da es keinerlei offi­ziellen Einschrän­kungen wegen Corona gibt, wird besonders die Insel Sansibar gerne von Touristen besucht. Auch quer­denkende Leugner ziehen Tansania als Beispiel für die Nicht-Existenz des Virus gerne heran. Doch immer mehr Menschen schränken sich mittler­weile frei­willig ein.

Auch wenn Präsident Magufuli Covid-19 in Tansania für ausge­rottet hält, empfiehlt er dennoch Dampf­bäder, Gebete oder Gesund­heits­drinks. Eines seiner Kinder sei geheilt worden, hatte er 2020 erklärt, nachdem es Zitronen und Ingwer gegessen habe. Auch Tests und Impfungen hält er für unnötig oder gar gefährlich: Vertraut diesen Impfstoffen nicht.

Magufuli stellte selbst Corona-Tests infrage: Viele kennen sicher­lich die Rede (YouTube), in der er behauptete, Mangos und Motoröl sei positiv gestestet worden. Wir haben uns nicht eingesperrt und wir werden jetzt auch keinen Lockdown für das Land verhängen, weil ich glaube, dass das vorübergehen wird, wenn wir uns Gott unterwerfen, sagte er kürzlich in einer Rede.

Niemand darf über Covid-19 berichten oder reden. Offiziell dürfen nur Magufuli und sein Vize sowie der Gesund­heits­minister und der Regierungs­sprecher über Corona informieren. Das kann erklären, warum wir nur noch sehr wenige Information von unseren Freunden und Partnern erhalten.

Information von einem Diakonie-Mitarbeiter | 16.03.2021

Der Name ist uns bekannt

Wegen der Restrik­tionen werden in letzter Zeit sehr viele „Atem­wegs-Erkrankungen“ gemeldet und behandelt. Auch in der Ukinga treffen sich Menschen jetzt seltener persönlich, auf „shake hands“ wird weitest­gehend verzichtet. Dafür nutzen immer mehr Menschen selbst­genähte Masken und es wird versucht, sich möglichst häufig die Hände zu waschen. In den großen Städten allerdings soll es wenig Rücksicht geben und daher gefährlich sein. Man hört von sehr vielen heim­lichen, nächt­lichen Beerdigungen.

Mit den nötigen Vorsichts­maßnahmen waren im Spätsommer 2020 Gäste aus Deutschland und aus Schweden in der Ukinga. In diesem Jahr sollte ein Besuch kein Problem sein, wenn man geimpft ist. Im vergangenen Jahr wurden die chinesischen Straßenbau-Arbeiter oft für die Seuche ange­feindet (Wuhan). Heute werden Ausländer im allgemeinen nicht mehr verant­wortlich gemacht.

Artikel FAZ (11.03.2021)   Artikel NZZ (23.02.2021)

Es gab lange Gerüchte, dass Präsident John Magufuli sich infiziert haben soll und in Kenia, später in Indien behandelt worden sei. Nun wurde am 18. März bestätigt, dass er -an Herzversagen- gestorben sei. Diese Info erreichte uns in der Nacht sowohl von Dionis (ehem. Headmaster Ipepo), als auch von Diakonie-Sekretär Samuel Sanga. Die Staats­geschäfte werden nun von Vize-Präsidentin Damian Suluhu Hassan geführt, es würde 14-tägige Staats­trauer angeordnet.

Nachruf des DW-Redakteurs Mohammed Khelef (18.03.2021)

Information von Egnatio Mtawa | 26.05.2020

Egnatio Mtawa ist der Kreis-Bürger­meister (Kreis­präsident) von Makete.

In Tansania wurde der erste Patient für Covid-19 im März 2020 aus der Region Arusha gemeldet, offiziellen Berichte der Regierung gaben am 15. Mai 509 Fälle, 21 Todes­fälle und 183 Genesene an. Es könnte jedoch noch mehrere andere Fälle und Todes­fälle geben, die nicht offiziell erfasst und gemeldet wurden.

bild Es sind einige professionelle Aktionen und Maß­nahmen aufgeführt, die vom Gesundheits­ministerium Tansanias (MoHCDEC) vorgeschlagen werden und die als Routine und Pflicht für alle Einzel­personen und die Gemeinschaft zur Vorbeugung von Corona­virus­infektionen durchgesetzt werden sollen.

Die Situation in Makete
Da die begrenzten Ressourcen auf städtische Gebiete konzentriert wurden, fehlen in ländliche Gemeinden (einschließlich Makete) Wissen über Covid-19. Menschen haben Angst, einige werden nachlässig, wenn sie keine eindeutigen Symptome erkennen. Wegen befürchteter Selbst- und Außen­stigmatisierung steigt die Gefahr der Übertragung.

Bis heute sind wir hier fast sicher. In der Ukinga ist gibt es keinen bestätigten Fall, der an Covid-19 erkrankt oder gestorben ist, doch sicherlich gibt es verdeckte, unbemerkte Fälle. Wir versuchen, soziale Distanz zu wahren.

bild Fünf Dörfer in unserem Distrikt (Makangalawe, Usungulo, Ihela und Ndulamo) liegen an der Haupt­straße von Njombe nach Mbeya, wo größere Straßen­bau­arbeiten durch­geführt werden. Dies bedeutet aber auch Inter­aktion mit Menschen aus verschiedenen Teilen des Landes und aus dem Ausland, die nun zurück­kommen (In der vergangenen heftigen Regenzeit waren die Straßen­bau­arbeiten ausgesetzt). Einige von ihnen kommen aus Gegenden mit höheren Infektions­raten (Dar es Salaam, Kilimandscharo, Morogoro, Dodoma usw.), die Risiken könnten dadurch auch in den Dörfern von Makete steigen. bild

Aber auch das Aufsetzen von Masken ist heutzutage Pflicht in Gottes­diensten und auf Beerdigungen, in Büros und auf Märkten. Häufiges Hände­waschen und die Hand­desinfektion (für die­jenigen, die es sich leisten können) wird praktiziert. Doch auch Inhalation von Dampf aus speziellen Kräutern ist in ganz Tansania, einschließlich Makete, gängige Praxis. bild

Wichtiger ist, dass jeder dazu angehalten wird, weiter zu unserem all­mächtigen Gott zu beten, in welcher Sprache auch immer, die ganze Zeit, denn uns ist klar, dass wir das nicht aus eigener Kraft schaffen können. Die Regierung hat die Wieder­aufnahme von Aktivitäten in den Bereichen Hoch­schul­bildung, Tourismus und Sport ab dem 1. Juni angekündigt, und der Rest wird je nach Prävalenz der Pandemie folgen.

Information von Sinene Burton | 26.05.2020

Sinene Burton koordiniert für die Distrikt-Regierung in Makete den Kontakt nach Wedel.

Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass in der Ukinga keine schwer­wiegenden Covid-19-Fälle gemeldet wurden, obwohl viele Menschen aus verschiedenen Orten Tansanias (wegen des Gesund­heits­dienste des Ikonda-Kranken­hauses) in den Distrikt kommen. bild Es wurden Vorsichts­maßnahmen getroffen, vor allem in besonders gefährdeten Gebieten, wie z.B. in Gebieten mit vielen Bewohnern. Dazu gehören: Wahrung des sozialen Abstands, Verbot von verschiedenen Zeremonien, Schließung von Schulen, Kinder­gärten und Universitäten (in Makete haben wir Lehrer- und Berufsschulen), Tragen von Masken bei jeder Begegnung mit Personen, häufiges Hände­waschen, Einschränkung von Reisen (falls diese nicht notwendig sind).

bild Wir sind nicht eingesperrt, aber alles wird mit Vorsicht gemacht. Wir wissen das wirklich; wir sind nicht von Corona isoliert, deshalb besteht unser geliebter Präsident immer wieder darauf, dass jeder Einzelne die gesund­heitlichen Vorsichts­maßnahmen einhält. Und, darüber hinaus, wir respektieren und fürchten Gott. Das Nicht­beachten der gesund­heitlichen Vorsichts­maßnahmen ist ein Zeichen dafür, dass wir Gott nicht fürchten. Möge der allmächtige Gott uns segnen und sich um Ukinga und unser Land als Ganzes kümmern.

Aufrichtig, ich bin sehr stolz auf den Präsidenten, den wir jetzt in unserem Land haben. Er ist zielstrebig, entschlossen, kreativ und vernünftig. Viele Strategien, die er jetzt auf den Weg gebracht hat, werden von vielen Ländern nicht umgesetzt, weil sie es anfangs nicht verstanden haben. Gegen­wärtig suchen wir mit der verwirrten Welt nach Wegen, wie wir mit dieser Corona leben können, wie wir es auch mit anderen Viren geschafft haben.

Es stimmt, dass die Welt in dieser schockierenden Zeit engagierte und erfahrene Gesundheits­experten braucht, aber zusätzlich braucht sie die Gnade Gottes! Trotz unseres Fach­wissens ist dort also die Barm­herzigkeit Gottes wichtig. Als einziger hat unser Präsident uns offen aufgefordert, Buße zu tun und zu Gott zu beten, den Experten und den Bürgern zu helfen, das neue ausge­brochene Virus Covid-19 zu bekämpfen. Ich glaube fest daran, dass Gott den Experten den richtigen Weg zur Rettung der Welt mit dieser schrecklichen Bedrohung zeigen wird.

Bericht von Dionis Mgina | 23.05.2020

Dionis Mgina ist Rektor (Headmaster) der Secondary-School in Ipepo. Hierhin bestehen enge Kontakte zur Stadt Wedel und zum Gymnasium Rissen

Covid-19 hat das Leben der Menschen verändert bzw. den Lebens­stil, die Bildung, die Wirtschaft und die Kultur der Menschen beeinflusst.

bild Bildung
Alle Schulen sind geschlossen und die Schüler zu Hause. Die Regierung möchte Unterricht durch Fernsehen und Radio anbieten, diejenigen, die Zugang zum Internet haben, sollten das auch nutzen. Hier in der Ukinga kann sich aber niemand diese Medien leisten, tatsächlich gibt es sogar hier in den Schulen keinen Internet­zugang.

bild Wirtschaft
Die Menschen hier leben durch­schnittlich von weniger als einem Viertel Euro pro Tag. Weil, besonders in den Zeiten von Covid-19, der Konsum höher ist als die Produktion, können sie sich keine Sonnen­kollektoren für Beleuchtung leisten, erst recht nicht Fernsehen oder Radio kaufen.

bild Kultur
Covid-19 hat die Lebens­weise geändert: Früher begrüßten wir uns mit den Händen, jetzt werden nur noch Hand­zeichen verwendet und jetzt halten die Menschen (manchmal) einen Abstand von mindestens einem Meter. Es ist schwierig, sich anzupassen.

In der Ukinga glauben die meisten Menschen, dass nur Gott ihnen gegen dem Corona­virus helfen kann, da bisher noch keine Medizin entdeckt wurde. Andere wenden traditionelle Methoden an, um sich vor Covid-19 zu schützen. Doch die Regierung legt großen Wert darauf, dass alle Menschen den Rat der Ärzte befolgen, wie Hände waschen, Masken tragen und dergleichen.

Bericht von Zakaria Jombo | April 2020

Zakaria Jombo ist Sekretär der Diakonie in Lupila; koordiniert die Waisen­betreuung vor Ort und arbeitet derzeit auch als Stell­vertreter für den Pastor in Ludilu.

bild Gottes­dienste zu verbieten, geht in Tansania gar nicht. Das würde Panik und Unruhe auslösen, deshalb dauern Andachten nun nicht mehr –wie sonst üblich– zwei Stunden oder länger, sondern 45 Minuten dürfen nicht über­schritten werden. Auch muss in der Kirche Abstand gehalten werden.

Wir haben in der Vergangenheit Schneiderinnen ausgebildet, die sich nun auf die Produktion von Gesichts­masken konzentrieren. Das bringt ihnen ein kleines Einkommen und erhöht die Sicherheit. bild

Es besteht die Hoffnung, dass bei uns im sehr ländlichen Raum die Ansteckungen gering bleiben werden, da sehr viele Familien Selbst­versorger sind und von dem leben, was sie auf dem eigenen Grundstück anbauen. Sie kommen nur mit ihren Familien­angehörigen zusammen.

April 2021

Eine wirklich zauber­hafte Idee hatte die Augs­burger Puppen­kiste: Der Kaschperl als Doktor erklärt Kindern die Corona-Selbst­tests.

 

Impfstoff

Bereits seit Jahren wurde an Impfstoffen gegen Corona­viren geforscht, unter anderem gegen SARS-CoV und MERS-CoV. Daher konnte auf bestehendem Wissen aufgebaut und so schnell ein Impfstoff auch gegen SARS-CoV-2 entwickelt werden. Hierbei wurde auch auf die neue Techno­logie gesetzt, die aus einer Messenger-RNA (mRNA) bestehen. Deren Entwicklung und Her­stellung kann wesent­lich schneller von­statten­gehen als bei herkömm­lichen Impf­stoffen.

Als erstes wurde im August 2020 der Imp­fstoff "Sputnik V" aus Russ­land dort zugelassen. Im Dezember wurde dann für Deutsch­land der von der US-Firma Pfizer zusammen mit der deutschen Firma Biontech entwickelte mRNA Impf­stoff zugelassen. Kurz danach erhielt dieser Impf­stoff als erster die welt­weite Zulassung der WHO. Sehr aus­führliche Infos zu Impfung und Impf­stoffen gibt es bei Wikipedia.

Wegen der vermeint­lich zu schnellen Zulassung gab es eine Gruppe von Menschen, die eine Impfung damit ablehnten, später erweiterte sich das bei einigen "Quer­denkern" auf alle Imp­fungen generell. Es wurde von einigen sogar die Existenz den Virus in Abrede gestellt, eine der Erzäh­lungen (die sich zuhauf in den Sozialen Medien verbrei­teten) behauptet, die Pandemie sei von einer "Welt­ver­schwörung" erfunden, um die Mensch­heit mit Chips zu "impfen" und damit gefügig zu machen.
Mehr dazu: Falsch­informationen zu Covid-19 bei Wikipedia, … bei Planet­Wissen und (Alle) Theorien bei Wikipedia.

 

Dezember 2020

bild Der "leichte Lockdown im November 2020 brachte nicht die gewünschten Ergebnisse. Auch im Dezember stiegen die Zahlen -nach kurzer Stag­nation bei ca. 15 - 18.000 Neuin­fektionen täglich - wieder auf bis zu 30.000 Neu­ansteckungen an. So beschlossen Kanzlerin und Minister­präsidenten einen härteren Lockdown ab 16.12.2020: Neben Kultur- und Frei­zeit wurden nun auch wieder Schulen und Kitas, Geschäfte (außer Lebens­mittel, Apotheken, etc.) geschlossen.
Ziel war, möglichst ALLE Kontakte - und damit die Verbreitung des Virus zu vermeiden.


Ansprache Bundespräsident


Erklärt: Das Virus

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Fliegende Bitte über Wedel


Corona-Song

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Klopapier hamstern: Grafito
Reuters / A.Hilse

März 2020

Als die schwerste Krise seit dem zweiten Welt­krieg bezeichnete Bundes­kanzlerin Angela Merkel die Corona Pandemie, welche die Welt am Jahres­anfang 2020 in seinen Griff nahm.

Minister­präsident und Bildungs­minister teilten am Samstag früh mit, alle Schulen und Bildungs­einrich­tungen werden ab Montag 16. März geschlossen. Die Ausbreitung des neuen, extrem ansteckenden Virus muss verlangsamt werden, damit Kranken­häuser, besonders die Intensiv­stationen, nicht über­lastet werden. Persönliche Kontakte sollen auf das absolute Minimum beschränkt werden. Um Kindern (und Erwachsenen) die Zeit im Haus zu erleichtern, gaben viele Anbieter ihre bisher kosten­pflichtigen Angebote zur allgemeinen Nutzung frei, so beispielsweise Brockhaus oder der ZOOM-Dienst.

Bereits zwei Tage später, am Dienstag, wurden alle Veran­staltungen abgesagt, Restaurants, Bars sowie aller nicht für die Grund­versorgung der Bevölkerung not­wendigen Geschäfte geschlossen. Viele Menschen arbeiteten nun vom Home-Office oder gingen in Kurz­arbeit, einig aller­dings mussten sehr viel mehr arbeiten (in Kranken­häusern und Super­märken).

Neben Blödsinn, Fakes oder Panik­mache zeigte "das Internet" aber auch viele Solidarität und Hilfe: Einkaufen für Kranke, Essen-Bringe­dienste oder "pay now - eat later"-Aktionen für Restaurants, die in diesen Zeiten keine Ein­nahmen hatten. Auch die Stadt­bücherei Wedel hatte Corona-Aktionen erarbeitet - und manches musikalische Schmankerl ging "viral".

Deutschland war geprägt durch Hamster-Käufe von Klo­papier, Gesichts­masken und Nudeln(?). Ausstellungen, Messen und Veran­staltungen fielen aus oder wurden verschoben: Bundes­liga, Fußball-EM, Olympische Spiele, in Wedel Ochsen­markt und Hafen­fest. Volks­wagen, Daimler und andere stellten die Auto­produktion ein. Sogar Gottes­dienste in Kirchen, Moscheen und Synagogen fanden nur noch -wenn über­haupt- online statt.