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Tansania Team

Verein der Freunde und Förderer kirchlicher Arbeit in Holm e.V.
Hauptstraße 15d     25488 Holm
Tel.: 0179 / 68 77 880
E-Mail:     tansania [at] mkoehn.de   |   schmidtpott.s [at] gmx.de
URL:        www.tansaniateam.de

Glossar

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Hier folgt der Versuch, Begriffe und Typisches aus dem Ukinga-Kultur­kreis etwas zu erläutern. Das wird sicher­lich weder voll­ständig, noch -leider- immer ganz richtig sein. Daher bitten wir schon jetzt um Verzei­hung für Fehler und Fehl­inter­preta­tionen - und um Korrektur!   -   Danke!

Berufe

Hier in der Ukinga gibt es eigen­tlich nur wenige Berufe, die junge Menschen nach der Primary-School erlernen können: Maurer, Tischler, Klempner, Motor­rad-Mechaniker oder Schnei­derin, viel mehr gibt es hier kaum. Und in der nur zwei-jährigen Ausbil­dung werden leider oft auch (zu viele) Wissens­lücken weiter gegeben. Viele junge Leute über­nehmen auch Arbeit in der elter­lichen →Land­wirt­schaft.

Kirche und Diakonie bietet dagegen gute Möglich­keiten und auch der Staat selbst versucht, die vielen jungen Menschen in Anstel­lungen zu bringen. Folge ist dabei oft eine gewisse Über­büro­krati­sierung.

Secondary- oder High-School oder gar eine Universi­tätsaus­bildung bieten selbst­verständ­lich ein wesent­lich brei­teres Spektrum an beruf­lichen Möglich­keiten. Obwohl oft auch nach der Secondary-School die o.g. Berufe ergriffen werden.

Buchstaben

Die Sprache Kisuaheli hat die gleichen Buch­staben, wie wir, inklusive der Vokale A, E, I, O und U. Die lokale Sprache Kinga (Kikinga) hat hin­gegen zwei Vokale mehr.

"R" und "L" werden oft ver­tauscht, ebenso "Y" und "J" oder "S" und "Z". Das auch häufig nicht nur in Kisuaheli, sondern ab und zu sogar im Eng­lischen.

Oft wird an Worte ein "i" angehängt, auch bei Namen wird manch­mal aus "Ruthi" dann "Luti". Das ist eine Verklei­nerung / Vernied­lichung, wie bei uns z.B. das "…chen". Nur hier wird das wesent­lich häufiger genutzt (→Namen)

Die Zahl Sechs wird in englisch manchmal nicht als "six" gesprochen, sondern "sixi" (was wir dann leicht mit sixty verwech­seln).

Bauen

Hierüber gibt es eine Extra-Seite mit zahl­reichen Bildern und Erklä­rungen.

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Brot backen

Hierüber gibt es eine Extra-Seite mit zahl­reichen Bildern und Erklä­rungen.

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Elektrizität

Der Staat bzw. die staat­liche Gesell­schaft TANESCO hatte sich das ziem­lich ehr­geizige Ziel gesetzt, jedes Dorf bis 2022 mit Strom zu versorgen, also innerhalb von nur fünf Jahren ein Land zu elek­trifi­zieren, viermal so groß wie Deutsch­land. Das ist (wohl auch wegen Corona) nicht geschafft worden, doch es sind -nach unserem Ein­druck- gut 80% der Orte ange­schlossen an das "National Grid".

Aller­dings fehlt immer noch einiges an Infra­struktur, auch viele Häuser haben noch keinen Anschluss (wegen vergleichs­weise hoher Kosten). Die Lieferung des Strom wird häufig unter­brochen, fehlende Kraft­werke sind hier wohl der Grund. Strom wird fast aus­schließ­lich aus Wasser­kraft gewonnen, teils schon seit Jahr­zehnten.

Deshalb haben viele Menschen und v.a. Institu­tionen zwei (oder drei) Systeme: Solar oder / und Diesel-Gene­ratoren plus den Staats­strom.

Ernährung

Durch die Aus­weitung der →Landwirtschaft wird auch die Ernäh­rung besser. Dank staat­licher Pro­gramme Ende des 20. Jahr­hunderts waren die "Hunger­bäuche" schon lange nicht mehr zu sehen, nun wird der Speise­plan bei den meisten Menschen auch ausge­wogener.

Das zeigt sich auch bei den Speisen, die uns bei Besuchen ange­boten werden (was sicher nicht die normale, täg­liche Ernäh­rung der Menschen hier ist). Es macht sich eine breitere Viel­falt bemerk­bar, die Hühnchen sind flei­schiger (und jünger!), oft wird Huhn durch Rind ersetzt.

Die Schul­küchen reichen heute nicht nur Mais-Porridge, sondern Salat und Gemüse sowie Avocados aus den Schul­gärten bereichern den Speise­plan.

Auch auf dem Gelände der Diakonie in Lupila gibt es nicht mehr nur zwei Kühe, sondern inzwischen auch einen Bullen, vier Kühe (davon Ende 2024 zwei trächtig) und zwei Kälber – sowie einen "Stall" für die Nacht.

Fahrrad

Ein "Draht­esel" ist ein für diese Gegend untaug­liches Gefährt. Aus zwei Gründen:
Erstens sind für unsere west­lichen Fahrräder hier kaum Ersatz­teile zu bekommen, also wird ein kaputtes Fahr­rad meist weg­geworfen (→Reparatur ist hier leider noch oft noch Fremd­wort, nicht nur bei Fahr­rädern).

Und zweitens handelt es sich hier um sehr bergige Land­schaft mit oft (vom Regen­wasser) zer­furchten Pisten, auf denen ein Fahr­rad kaum zu nutzen ist. bild

Forstwirtschaft

Vor einigen Jahren wurde oft Eukalypus gepflanzt, man hoffte auf gute Erträge (beispiels­weise als Verkauf als Strom-Masten). Doch diese Bäume verur­sachten wohl -auch- ein Grund­wasser­problem.

Darum wurden -unterstützt z.B. von den Wedeler Rotariern- schnell­wachsene Pinien gepflanzt, die den Grund­wasser-Spiegel anhoben. Das Holz wurde entweder als Bauholz genutzt - oder brannte leider auch oft ab …

Nun wird vermehrt darauf geachtet, dass auch hei­mische Gehölze gepflanzt und kulti­viert werden. Das klappt -unserer nicht fachlichen Meinung nach- nicht wirk­lich gut. Zu oft sieht man ganze Hänge, die abge­holtz wurden.

Wir halten das ggf. auch für proble­matisch mit Blick auf →Klima­wandel und dadurch verstärkten Stark­regen (Boden­erosion), obwohl meistens die Wurzeln im Boden ver­bleiben.

Gästebuch

Bei jedem offi­ziellen Besuch wird einem das Gäste­buch vorge­legt, egal ob in einer Schule, im Pastorat oder auch bei den poli­tischen Entschei­dungs­trägern.

Dort werden Name, Adresse und Kontakt­informationen erfragt. Wir haben aller­dings noch nie erlebt, dass diese genutzt wurden, um uns anzurufen oder eine E-Mail zu schreiben.

In manche abge­legenen Orten kommen so selten Besucher, dass man sich selbst auf wenigen Seiten mehr­fach findet.

Je bedeutender jemand ist, desto mehr Zeilen nutz er. Der Bischof beispiels­weise braucht immer eine ganze Seite.

Geld & Preise

Die Währung hier ist der Tansania Shilling (TZS, Shilingi ya Tanzania). Er ersetzte den Ost­afrika­nischen Schil­ling, der vor der Unab­hängigkeit 1964 und bis 1966 gültig war. Ein Schil­ling ist unter­teilt in 100 Senti (Cents), die aller­dings keine Rolle spielen, die klein­ste Einheit, die uns bisher unterkam ist eine 500-Shilling-Münze.
Der Umrech­nungs­kurs lag im Oktober 2024 bei knapp 3.000 TZS für einen Euro.

Benzin kostet unge­fähr einen Euro, Diesel ist gering­fügig teurer. Elek­tronik liegt ein wenig unter unseren Preisen (was für die Menschen hier aber immer noch oft uner­schwing­lich ist). Lebens­mittel sind für unsere Verhält­nisse "spucke­billig", man bekommt alles oft in kleinen Shops entlang den Straßen oder auch in Läden an den Markt­plätzen. (BILD folgt)

Gesundheit

Auch zum Gesund­heits­system wird es eine Extra-Seite geben.

Gleichberechtigung

In der Verfassung ist die Gleich­berechti­gung festge­schrieben. Doch in der sehr patriarchal geprägten Gesell­schaft hier in der Ukinga macht sich das nicht im täglich Leben bemerk­bar. So reichte eine Bürger­meisterin ihren Unter­gebenen kniend das Wasser zum Hände­waschen (vor dem Essen).

Viele Frauen wissen auch nicht, dass sie Grund­stücke besitzen dürfen oder eigene Geschäfte machen. Da setzen einige Organi­sationen an, u.a. Sumasesu oder auch die Kirche ist mit entspre­chenden Programmen aktiv (Taranta).

Gottesdienst

Gottesdienste sind hier wesent­lich länger als bei uns in Deutsch­land, 2 – 2½ Stunden sind Stan­dard, bei beson­deren Gelegen­heiten oder Ereig­nissen können auch schon mal die 3 Stunden erreicht oder gar über­schritten werden. Aller­dings erfüllen die Gottes­dienste auch viel mehr Funkti­onen.

Es ist auch ein Treff­punkt (in den flächen­mäßig oft sehr großen Orten, eine Stunde zu Fuß zur Kirche dürften keine Selten­heit sein), bei dem Neuig­keiten ausge­tauscht werden. Das geschieht auch beim "Announce­ment" während des Gottes­dienstes. Hier berichtet der Diakonie-Sekretär -oft ergänzt durch Zwischen­rufe von Besuchern- über Wissens­wertes aus der Gemeinde und von Gemeinde-Mit­gliedern.

Auch der Pastor ist hier mehr als nur "Prediger", er ist gleich­zeitig Lehrer und Trainer, schlägt immer wieder Verbin­dungen von der Bibel zu den täg­lichen Nöten der Menschen. Er fördert Eigen­initiative, berichtet über (staat­liche, kirch­liche und NGO) -Angebote zu Weiter­bildung. Es ist eine tiefere Vernetzung vorhanden, als das in Deutsch­land wahr­schein­lich je war.
In der Kirche wird bereits vor Beginn der Andacht gesungen, oft schon unter­stützt durch die (über­dimen­sionierte) Musik­anlage mit Mikro­fonen, Misch­pult und riesigen Laut­sprecher­boxen. Daneben gibt es in vielen Orten auch hoch­wertige Synthesizer. In zahl­reichen Gemeinden etablieren sich Blech­bläser Ensembles (in Lupila üben die täglich zwei Stunden genau gegen­über dem Missions­haus, in dem wir wohnen). Für unsere Ohren wirken die Gottes­dienste sehr laut.

Gebete, Predigt des Pastors, Bibel-Inter­preta­tionen von Gemeinde­mit­gliedern, Belo­bigungen wechseln sich ab, mehr­fach unter­brochen von (mit Gesang beglei­teten) Kollekten. Jedes Gemeinde­mitglied "verpflichtet" sich, eine bestimmte Summe über das Jahr zu spenden (es gibt Um­schläge, in die das einge­tragen wird). Schafft jemand das einmal nicht, so bringt sie oder er Natu­ralien mit, die nach der Andacht vor der Kirche ver­steigert werden, der Erlös dann auf dem jewei­ligen Umschlag einge­tragen.
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Gute Stube

Bei allen Offiziellen gibt es so etwas, wie bei uns früher die "Gute Stube": Hier werden Gäste empfangen, es gibt eine ganze Reihe von sehr ausla­denden Sofas und Sesseln (oder zumindest sehr solide Stühle). Die besten Plätze werden dem rang­höchsten Gast zuge­wiesen, meist zum Schluss dürfen dann Frauen auf Hockern (oder auf dem Boden) Platz nehmen (→Gleich­berech­tigung).

Der Raum ist meist recht groß und wird dann auch für die offi­ziellen Mahl­zeiten genutzt, auch hier wird dem Gast zuerst das Wasser zur Hände­waschen angeboten und er darf sich als erster am "Buffet" bedienen.

Kleidung

Uns ist aufge­fallen, dass immer weniger Alt­kleider zu sehen sind, mehr Frauen kleiden sich tradi­tionell (oder, was wir dafür halten?): Blusen aus den (chinesischen?) Stoffen mit oft Gott-bezogenen Sinn­sprüchen -oder manchmal auch das Konterfei von Präsi­dentin Samia Suluhu Hassan- oder auch T-Shirts. Unten herum oft gewickelte Tücher und auf dem Kopf kaum noch Pudel­mützen, dafür oft Hauben oder gewickelte Tücher.

Bei den Männern hat sich weniger geändert. Junge Leute tragen Jeans, T-Shirt und oft auch Trainings­anzüge, für ältere Männer scheint immer noch das Jacket oder der Anzug (oft viel zu groß, da meist aus Europa über kommer­zielle Alt­kleider-Händler). Es gibt aber auch sehr elegante, oft recht bunte, geschnei­derte Anzüge, die sich aber wohl nur wenige leisten können.

Offizielle tragen gerne glänzend polierte Leder­schuhe, tag­täglich tun es oft Adi­letten oder Flip­flops. Bei den Jungen stehen Sneakers hoch im Kurs.

Klimawandel, Klima-Anpassung

Kochen

Gekocht wird nicht im Haus, sondern tradi­tionell in einer extra Hütte. Diese ist oft noch errichtet aus Flecht­werk, welches mit Lehm verschmiert ist. Auch die Dächer der Küchen sind oft noch tradi­tionell mit Gras gedeckt. Durch diese Bau­weise kann der Rauch besser abziehen.

Entweder es gibt dort einen "Drei-Steine-Herd" oder eine gemauerte Fläche mit Loch, auf der oben der Topf steht und unten das Holz hinein gelegt wird -oft ganze Stämme, die dann nachge­schoben werden.

Landwirtschaft

Seit wir 2018 das erste Mal hier waren, ist die Auswahl an Feld­früchten größer geworden. Gab es damals vor allem Kar­toffeln, Mais und eine Art Spinat (wohl aus Kürbis­blättern?), so werden heute auch Avo­cados, Bananen, Süß­kartoffeln und Weizen angebaut und erweitern die →Ernährung.

Avocados (Kisuaheli: Parachichi) aus Tansania haben gegen­über denen aus Süd­amerika den Vorteil, dass hier auf künst­liche Bewässerung voll­ständig ver­zichtet werden kann. An manchen Stellen ist beim Pflanzen nicht einmal das Angießen not­wendig. (Fast) alle Schulen bauen in ihren Gärten nun Avo­cados an und auch auf privaten Feldern gehört der Anblick zum tag­täg­lichen Bild. Es ist abzu­sehen, dass in nicht allzu ferner Zukunft das Ange­bot die Nach­frage über­steigen wird. Deshalb gibt es bereits jetzt vereinzelt Über­legungen, die Früchte dann z.B. für die kosme­tische Indu­strie oder für die Medizin zu nutzen.

Immner noch werden nur die Früchte (Mais­kolben, Ähren) geernet, der Rest der Pflanze wird stehen­gelassen und vor der nächsten Aus­saat abge­brannt. Das hilft zwar gegen Boden­erosion und führt dem Boden mit der Asche Nähr­stoffe zu, doch oft greifen die Flammen auf andere Felder oder gar auf Wald über.

Müll

In den Haus­halten fallen eigent­lich nur Essens­reste an, die ent­weder an das Vieh ver­füttert werden oder ver­graben. UND Plastikflaschen! Auch diese werden oft in den Müll­kuhlen vergraben oder verbrannt. Beides ist sehr schäd­lich, nicht nur für "die Umwelt", sondern mittel­fristig für die Menschen selbst.

Im Vergleich mit Malawi (wo die Dörfer durch­gehend vermüllt sind), scheint das Problem hier noch recht über­schau­bar zu sein. In den größeren Städten soll es Pfand­systeme geben und Leute, die mit dem Flaschen­sammeln Geld verdienen. Was dann damit geschieht, konnten wir nicht erfahren. Der Gedanke an Verwertung oder →Recycling kommt -zumindest in der Diakonie in Lupila- erst langsam auf.

Namen

Alle Menschen haben hier drei Namen:
  • den eigent­lichen Vor­namen (Samuel, auch hier wird gerne ein "i" ange­hängt, (→Buchstaben) und dann wird daraus Samweli).
  • den "Vater­namen" (Simon / Simoni) und
  • den Nach­namen, der noch sehr oft der Name des Stammes / der Groß­familie ist (Sanga, Lwilla, Tweve u.v.m.)


Manchmal ändern sich der Vater­name, z.B. wenn der Vater (Namens­geber) stirbt oder die Frau wieder heiratet.
Falls die Kinder dort leben, wird oft auch der Name der Oma genutzt.

Recycling

Recycling oder →Reparatur sind noch kaum in der Gedanken­welt hier angekommen. Obwohl darin auch eine Geschäfts­basis (→Müll) liegen könnte.

Hier in Lupila wird die Idee disku­tiert, Plasik­flaschen zu sammeln und sortenrein zu trennen (Deckel, Etikett, Flasche) und dann zu schreddern. So könnte der zusätz­liche Ver­arbei­tungs­schritt größere Wert­schöpfung generieren - und der Trans­port des Granulats wäre günstiger.

Auch die Holz­reste, die bisher nach der Ernte auf den Flächen ver­rotten, könnten geschreddert und zu Pallets für die Küchen­feuer der Menschen verar­beitet werden.

Regenzeit

Die "kleine" Regen­zeit geht normaler­weise von Mitte November bis Mitte Dezember. Die große Regen­zeit beginnt Ende Januar und dauert bis Mitte / Ende April. Nach der Regen­zeit richten sich Aus­saat, Haus­bau und vieles andere. Der →Klimawandel verändert auch Zeiten und Inten­sität der Nieder­schläge.

In anderen Gegenden Tansanias sind die Zeiten etwas verschoben.

Reparaturen

Oft wurden wir mit Inve­stitionen konfron­tiert, die irgend­wann von Partner­gemeinden aus Deutsch­land bezahlt wurden, nun aber nicht mehr in Betrieb sind. Grund sind oft ein­fachste, aber nicht ausge­führte Repara­turen. Eine Hatz­mühle bei­spiels­weise steht seit sechs Jahren still, weil der Keil­riemen ersetzt werden müsste.

Auch andere Geräte werden nicht genutzt, weil kleinste Reparaturen nicht ausgeführt werden, lieber wird um Neu­anschaf­fung gebeten. Hier scheint es eine Mentalität vor­zu­herschen, die wir nicht nach­voll­ziehen können.

Schulsystem

Viele Infos haben wir zusammen­gestellt unter Schulen

Spielzeug

selbst gebautes, Luftballons

Transport

Die von den Chinesen (mit chine­sischem Geld, Maschinen, Arbei­tern) gebauten Straßen sind in gutem Zustand, der Verkehr ist jedoch sehr über­schaubar. Die Pisten zwischen den kleineren Orten werden aus­gebaut, vor allem in die Wasser-Ablei­tung wird sehr stark inve­stiert (→Regenzeit, →Klima­wandel). Das bedeutet aber auch, dass man manch­mal mitten durch unge­sicherte Bau­stellen fahren muss und auf­passen, dass man nicht in einen frisch ausge­hobenen, tiefen Graben rutscht. Dabei ist zu bewun­dern, dass alle Arbeiten fast aus­schließ­lich von Hand durch­geführt werden: meter­tiefe Gräben, die Ver­kleidung der Abwasser-Rinnen mit teils riesigen Steinen, Anmischen von Mörtel.

Der Transport von Waren und Menschen erfolgt inner­halb der direkten Umge­bung entweder mit Motor­rädern (Piki­Piki). Aus der nahen Stadt kommt man mit dem Linien­bus (nicht nur Leute, auch Waren!). Seltener sieht man kleine Lkws. Da die Gegend sehr bergig ist, sind →Fahrräder hier untauglich.

Der Transport von z.B. Kartoffeln von den Feldern auf Hügeln zur Straße erfolgt viel­fach mit Eseln. An der Straße werden die Säcke dann von großen Über­land-Lkws abgeholt.

Uhrzeit

Traditionell wurde die Zeit nicht nach unserem 24-Stunden-Rythmus gezählt, sondern von Sonnen­aufgang bis Sonnen­unter­gang. Was wir als acht Uhr morgens kennen, war hier dann zwei Uhr, Mittags war sechs und abends der Sonnen­unter­gang fand um 12 Uhr statt.

Auch heute begegnen einem diese Angaben noch manch­mal, ggf. muss nach­gefragt werden.

Wohlstand

Auch wegen unterschiedlicher -staatlicher und nichtstaatlicher (Sumasesu u.a.) - Programme scheint es in der Region aufwärts zu gehen – was allerdings je nach Ort sehr unterschiedlich sein kann. Es sind kaum noch (keine?) Häuser mit Grasdeckung zu sehen. Dafür fallen immer mehr Häuser mit sehr steile Dächer auf; was wohl ein Zeichen von ich kann mir viel Blech leisten zu sein scheinen. In den meisten Dörfern gibt es staatliche →Elektri­zität (auch wenn noch bei weitem nicht alle Häuser ange­schlossen sind), die meisten verfügen zusätz­lich über kleine Solaranlagen.

Dank der o.g. Initia­tiven gibt es auch wirt­schaft­lichen Fort­schritt, einige neue Businesses, die Straßen ermög­lichen den Transport von Waren zum Verkauf in umlie­gende, größere Orte. Dadurch wird die Sub­sistenz­wirt­schaft zuneh­mend ersetzt durch Spezia­lisierung und Handel.